• Niels Krieft prowi GT (c)

Erneuerbar statt fossil

Akteure beim ‚Tag der biobasierten Werkstoffe‘ (v.l.): Prof. Dr. Harald Glöger (Universität Bielefeld), Nuse Lack-Ersöz (Universität Hannover), Ralf Kelle (evonik), Kathrin Spoth (vdi-Technologiezentrum), Volker Willich (Willich Wax Solutions), Christin
Akteure beim ‚Tag der biobasierten Werkstoffe‘ (v.l.): Prof. Dr. Harald Glöger (Universität Bielefeld), Nuse Lack-Ersöz (Universität Hannover), Ralf Kelle (evonik), Kathrin Spoth (vdi-Technologiezentrum), Volker Willich (Willich Wax Solutions), Christin Wittmann (Bioöknomie-Rat NRW), Axel Wizemann (wizemann :beratung/proWi GT), Dr. Kira Neubauer (Henkel Consumer Brands), Dr. Hartmut Henneken (Jowat SE), Anna Niehaus (proWi GT), Dr. Sabine Blankenship (Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie Land NRW), Dominik Schreiber (NatStruct), Dr. Florian Brüning (Universität Paderborn), und Prof. Dr. Prof. Sonja Schöning (Hochschule Bielefeld).

Kreis Gütersloh. Zahlreiche Materialien, die in industrieller Produktion genutzt werden, basieren auf fossilen Rohstoffen. Denn in den meisten Fällen ist Erdöl oder Erdgas der Grundstoff für Kunststoffe und Chemieprodukte. Aber der Einsatz biobasierter Werkstoffe, also Stoffe, die auf erneuerbaren Ressourcen basieren, nimmt zu. Beim ‚Tag der biobasierten Werkstoffe‘ berichteten Impulsgeber aus Konzernen sowie aus kleineren und mittleren Unternehmen dazu, wie sie bereits biobasierte Stoffe einsetzen. Außerdem waren die nachhaltige Transformation der Wirtschaft, der Stand der Forschung, aber auch Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Thema. Rund 70 Gäste folgten der Einladung des ‚Netzwerks biobasierte Werkstoffe‘ und der pro Wirtschaft GT in die Zentrale der Volksbank Ostwestfalen in Gütersloh und diskutierten über Herausforderungen und Chancen von biobasierten Materialien.

„Ziel der Landesregierung ist es, Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion in Europa zu transformieren“, sagte Dr. Sabine Blankenship, Referentin für Biotechnologie und Bioökonomie im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. „Auf dem Weg zu diesem Ziel spielen Biomasse und daraus gewonnene biobasierte Werkstoffe eine wichtige Rolle, denn Schätzungen von führenden Instituten gehen davon aus, dass rund ein Fünftel des Kohlenstoffbedarfs in der Industrie durch Biomasse gedeckt werden kann“, so Blankenship. Dabei ist das Thema biobasierte Werkstoffe kein reines Zukunftsthema: Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh nutzen bereits aktiv biobasierte Werkstoffe, entwickeln diese weiter oder setzen diese bereits in Produkten ein. So berichtete Volker Willich von seinem Unternehmen Willich Wax Solutions aus Versmold. Das neu-gegründete Unternehmen bietet biobasierte Beschichtungen für die Papier- und Verpackungsindustrie und ersetzt so fossil-basierte Kunststoffe. Auch beim Verler Türen- und Torhersteller Teckentrup werden bereits biobasierte Werkstoffe eingesetzt. Dominik Schreiber, von der NatStruct AG, einem Start-Up, das eng mit Teckentrup zusammenarbeitet, berichtete von einer Türfüllung, die auf biobasierten Rohstoffen fußt. Nikolas Seemann vom Gütersloher Unternehmen Pfleiderer stellte zudem eine natürliche wie nachhaltigen Spanplatte auf biogener Basis vor.

Neben guten Beispielen aus der lokalen Wirtschaft berichteten zudem bekannte Konzerne, warum und wie sie bereits biobasierte Werkstoffe einsetzen. So sprach Ralf Kelle von der evonik Industries AG mit Blick auf den Klimawandel von der Notwendigkeit einer Veränderung in der industriellen Produktion: „Nichts zu tun, ist keine Option“, sagte Kelle. „Allein schon, weil die Kosten des Nichts-Tuns im Verlaufe der Zeit exponentiell ansteigen werden“, so Kelle. Dazu berichteten Dr. Kira Neubauer zur nachhaltigen Rohstofftransformation bei Henkel Consumer Brands und Dr. Hartmut Henneken von der Jowat SE aus Detmold zu den Nachhaltigkeitszielen in den Bereichen der Konsumentenmarken und der Klebstoffindustrie.

Neben Anwendungsmöglichkeiten stand auch das Thema Forschung im Fokus. Dabei sind biobasierte Werkstoffe an sich keine neue Technologie: „Das Prinzip der biobasierten Werkstoffe ist nicht neu“, sagte Dr. Florian Brüning von der Universität Paderborn. „Allerdings steigt der Druck, Produkte und Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Deshalb werden jetzt einige, vielleicht schon ältere Ideen und Konzepte erneut spannend“, so Brüning. Neben Brüning beleuchteten Expertinnen und Experten der TH OWL, der Universität Bielefeld und der Hochschule Bielefeld die Kooperations- und Forschungsangebote, die Unternehmen rund um biobasierte Werkstoffe wahrnehmen können. Anschließend waren Marktchancen- und -hindernisse als auch Kooperationspartner und Förderprogramme im Bereich Bioökonomie Thema.

Das ‚Netzwerk biobasierte Werkstoffe‘ unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im Kreis Gütersloh dabei, sich auf die Transformation in eine defossilisierte, zirkuläre Wirtschaftsform vorzubereiten und somit die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen zu erhalten und zu stärken. Informationen und Angebote rund um das Netzwerk finden sich auf www.prowi-gt.de

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