Nachhaltig und werteorientiert wirtschaften
Ein innovatives und nachhaltiges Wirtschaftsmodell, das eine ethische Wirtschaftskultur fördern soll – das ist das Ziel der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). Die Gemeinwohl-Bilanz ist das Herzstück der GWÖ. Sie hilft Unternehmen und weiteren Akteuren, den Beitrag zum Gemeinwohl, der durch ihr wirtschaftliches Handeln entsteht, zu erfassen und zu verstehen. Wie die Bilanzierung in der Praxis funktioniert, erfuhren rund 30 Gäste bei der Veranstaltung ‚Nachhaltig.wirtschaften‘ bei Maas Natur in Gütersloh.
Organisiert wurde die Veranstaltung von der pro Wirtschaft GT, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Gütersloh. „Mit der Reihe ‚Nachhaltig.wirtschaften‘ möchten wir spannende und gute Beispiele aus Unternehmen im Kreis Gütersloh rund um den Themenkomplex Nachhaltigkeit beleuchten“, sagte Jonas Keldenich, der sich bei der pro Wirtschaft GT um den Bereich Nachhaltigkeit und Transformation kümmert. „Maas Natur ist dabei ein anschauliches Beispiel für ein Unternehmen aus der Region, in dem Nachhaltigkeit schon seit langem gelebt wird“.
Über die Unternehmensgeschichte ist das Gütersloher Unternehmen eng mit dem Nachhaltigkeitsgedanken verbunden: „Ich habe in den 80er-Jahren Windeln und Kleidung für unser Kind aus Bio-Textilien gesucht und habe lediglich einen Verkäufer gefunden. Dieser verkaufte allerdings nur an Geschäftskunden – also haben wir kurzerhand ein eigenes Geschäft gegründet“, erzählte Reinhard Maas, Gründer von Maas Natur. Von den ersten handgeschriebenen Rechnungen wuchs das Unternehmen mit Fokus auf nachhaltigen Textilien über den ersten Online-Shop im Jahr 2003 zu heute elf Verkaufsstandorten in ganz Deutschland. Produziert wird die Kleidung unter anderem in der Türkei. „Wir reisen regelmäßig in die Türkei und schauen, ob alle Standards für gute Arbeit eingehalten werden“, sagte Reinhard Maas. „Außerdem haben wir eine Mitarbeiterin vor Ort, die ständig ein Auge auf unsere Produktionsstätten hat“, so Maas.
Zudem treibt das Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit weiter voran. Etwa mit der Erstellung einer GWÖ-Bilanz: „Wir arbeiten aktuell an unserer zweiten Gemeinwohl-Bilanz“, erklärte Paulina Riebe, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Maas. „Auf rund 90 Seiten haben wir dort Ergebnisse zu unserem Umgang mit Lieferanten, Finanzpartnern, Mitarbeitenden, Kunden und der Natur zusammengetragen“, so Riebe. Ziel der Bilanzierung ist nicht nur eine Zertifizierung mit dem ECOnGOOD-Label, das eine wertebasierte Unternehmenspraxis belegt, sondern auch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Arbeiten. „Wenn man die Bilanz erstellt, kommen viele Fragen auf den Tisch“, sagte Riebe. „Auch Fragen, die wehtun können.“ In mehreren Gruppen konnten die Teilnehmenden das kritische Hinterfragen durch die GWÖ in der Praxis erleben. Am Beispiel der eigenen Mitarbeitenden standen in den Gruppen verschiedene Fragen, die im Zuge der GWÖ-Bilanzierung auftreten, im Fokus und wurden gemeinsam besprochen.
„Das Konzept der GWÖ wurde 2010 in Österreich von Christian Felber entwickelt“, erklärte Johanna Büth vom Verein Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland. „Mittlerweile zählt die Initiative weltweit rund 5.000 Mitglieder in über 170 Regionalgruppen sowie mehr als 1.300 bilanzierte Unternehmen, Organisationen und Kommunen“, so Büth.
„Die GWÖ ist ein Werkzeug, um den Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit anzuregen sowie sich selbst und die eigenen Prozesse zu hinterfragen“, sagte Jonas Keldenich. „Die kritische Auseinandersetzung kann helfen, Unternehmen und Geschäftsmodelle resilienter und zukunftssicherer aufzustellen“, so Keldenich.
Alle Veranstaltungen und Informationsangebote der pro Wirtschaft GT zum Thema Nachhaltigkeit finden sich online unter www.prowi-gt.de
Informationen zur GWÖ finden sich unter www.germany.econgood.org

NILS KRIEFT
- Standortmarketing
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 5241 851086
E-Mail: n.krieft(at)prowi-gt.de
PRESSEVERTEILER
Sie möchten die Pressemitteilungen der pro Wirtschaft GT erhalten? Dann klicken Sie bitte hier.
SOCIAL MEDIA
Die proWi und der ErfolgsKreis-GT auf Social-Media.