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Anlaufstelle Buchhandel

Gruppenbild Buchhandlung
Tauschten sich zur Rolle des Buchhandels in der Innenstadt aus (v.l.): Sonja Westermann (Buchhandlung Lesart), Andreas Kimpel (Stadt Gütersloh), Anna Niehaus (pro Wirtschaft GT), Dirk Speckmann (Stadt Borgholzhausen), Anja Bergmann (Börsenverein des Deutschen Buchhandels), Jan-Erik Weinekötter (Gütersloh Marketing), Silke Niermann (Stadtbibliothek Gütersloh), Peter Kraus von Cleff (ebenfalls Börsenverein), Marion Bökenhans (Pegasus Buchhandlung), Martina Bergmann (Buchhandlung Martina Bergmann), Rüdiger Ropinski (Stadt Rietberg) und Elke Corsmeyer (Buchhandlung Markus).

Kreis Gütersloh. Buchhandlungen gehören in das Bild eines belebten Stadtzentrums. Oft sind sie Einzelhändler, Kulturvermittler und Veranstaltungsort in Einem. Aber das Bild der Innenstadt wandelt sich – und das nicht erst seit gestern. Welche Rolle Buchhandlungen in der Innenstadt der Zukunft einnehmen können und mit welchen Herausforderungen sie aktuell ringen, besprachen Buchhändlerinnen, Innenstadtexperten und kommunale Akteure auf Einladung der pro Wirtschaft GT vergangene Woche mit Vertreterinnen und Vertretern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

„Die Entwicklung der Innenstädte ist eines unserer zentralen Themen“, sagte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zu Beginn des Fachgesprächs in der Stadtbibliothek in Gütersloh. „Als kulturelle Treffpunkte und Dritte Orte können Buchhandlungen bei der Belebung von Städten und Orten eine wichtige Rolle einnehmen.“  Der Börsenverein ist die Interessensvertretung der Verlage, des Sortimentsbuchhandels und des Zwischenbuchhandels. „Wir unterstützen Kolleginnen und Kollegen aus Buchhandel und Verlag vor Ort und beraten zu Standortfragen“, ergänzte Anja Bergmann, Regionaldirektorin NRW des Börsenvereins.

Online-Versandhäuser mit weitläufigem Angebot, bequemem Bestellvorgang und schnellen Lieferungen – mit dieser Konkurrenz sah sich der Buchhandel besonders früh konfrontiert und hat Lösungen gefunden. „Der Buchhandel ist oftmals Vorreiter in Sachen Einkaufserlebnis und liefert gute Ideen und Beispiele, wie man Kunden erfolgreich in die Innenstadt lockt“, sagte Jan-Erik Weinekötter, Geschäftsführer der Gütersloh Marketing GmbH.

Auch die vier teilnehmenden Buchhändlerinnen bestätigten, dass Buchhandlungen heute bereits viel mehr bieten müssten, als einen Verkaufsort für Bücher. „Wir sind bei uns im Ort nicht nur Buchhandel, sondern auch Kulturvermittler und Veranstaltungsort“, sagte Sonja Westermann, Inhaberin der Buchhandlung Lesart in Rheda-Wiedenbrück. Auch die persönliche Beziehung zu den Kunden und die Vernetzung zu Institutionen wie Stadtbibliotheken, Schulen und Kitas vor Ort, sei wichtig, um sich vor Ort zu verankern und so nachhaltig im Kopf der Kundschaft zu bleiben, waren sich die Buchhändlerinnen einig.

Trotz der guten Verbindungen zu Menschen und Institutionen vor Ort, beobachten die Buchhändlerinnen die Entwicklung in ihren Kommunen auch mit Sorge: „Ich bin in meiner Kommune nicht nur Buchhandlung, sondern – mangels Alternativen – mittlerweile auch soziale Anlaufstelle in der Innenstadt“, beschreibt Martina Bergmann, Inhaberin der Verlagsbuchhandlung Martina Bergmann in Borgholzhausen, ihre Erfahrungen.

Neben der Herausforderung, Kundschaft in die Innenstädte zu locken, sehen die Buchhändlerinnen auch beim Thema Fachkräfte Mobilisierungsbedarf. „Wir müssen mehr junge Menschen für den Einzelhandel, für den Buchhandel, begeistern“, sagte Elke Corsmeyer, Inhaberin der Buchhandlung Markus in Gütersloh. Auszubildende und Nachwuchskräfte müssten heute anders angesprochen werden als früher, andere Prioritäten ständen heute im Fokus, so Corsmeyer.

Ob bei der Gewinnung von Fachkräften oder von Kundschaft, es gelte die Besonderheiten des Buchhandels zu betonen, sagte Peter Kraus von Cleff: „Das Buch als Kulturgut, das Emotionen vermittelt und elementar für die Meinungsbildung in der Demokratie ist, das macht das Buchgeschäft besonders“.

Trotz seiner besonderen Rolle ringt auch der Buchhandel mit Herausforderungen, die typisch für den Einzelhandel sind. Dennoch werden auch die Innenstädte der Zukunft vom inhabergeführten Buchhandel mitgeprägt werden, meint Andreas Kimpel, Beigeordneter der Stadt Gütersloh: „Buch bleibt, da bin ich mir sicher“.

NILS KRIEFT

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